#38 Wechselgebühren: Der heimliche Renditefresser
Wechselgebühren kennen viele von uns aus dem Urlaub. Doch auch beim Investieren spielen sie eine bedeutende Rolle, und sie sollten keineswegs als Kostenfaktor unterschätzt werden. Doch wie können Sie sich davor schützen?
Ein gut diversifiziertes Portfolio ist nicht nur über verschiedene Anlageklassen verteilt, sondern auch geografisch. Besonders als Schweizer Anleger oder Anlegerin ist man damit aber auf eine gewisse Exponierung in Fremdwährungen angewiesen. Und genau hier entstehen Wechselgebühren.
Währungen werden nicht an öffentlichen Börsen gehandelt, sondern auf dem sogenannten Interbankenmarkt. Für Währungen der grossen westlichen Industrienationen sind die Kurse, die zwischen den Banken verhandelt werden, oft sehr eng beieinander. Die Banken geben diese günstigen Kurse jedoch selten direkt an ihre Kunden weiter. Stattdessen schlagen sie auf die Wechselkurse eine Marge darauf, den sogenannten «FX-Markup» (Fremdwährungsaufschlag). Diese Kosten können Ihre Rendite erheblich beeinträchtigen, besonders wenn Sie regelmässig in Fremdwährungen investieren oder Positionen umschichten.
Wie können Sie sich vor diesen Kosten schützen?
Unabhängig davon, ob Sie Ihr Portfolio selbst verwalten oder dieses einer Bank im Rahmen eines Vermögensverwaltungsmandats überlassen – die Wechselgebühren sollten Sie, wenn möglich, verhandeln. Und vermeiden Sie übermässiges Trading. Denn Hin und Her macht Taschen leer.
Ein erfahrener Vermögensverwalter wird zudem Strategien anwenden, um die Kosten für Sie zu minimieren, ohne die Diversifikation des Portfolios zu gefährden. Dafür gibt es drei Ansätze:
- Fremdwährungskonten für wichtige Handelswährungen führen
Wenn Sie separate Cashkonten für die bedeutendsten Fremdwährungen wie Euro oder US-Dollar haben, können Sie unnötige Währungstransaktionen vermeiden. Wenn zum Beispiel ein ETF in Euro gekauft und später wieder in derselben Währung verkauft wird, spart dies die Umwandlungskosten. Zusätzlich können Sie Euro-Bestände auf einem Euro-Konto direkt in Ihr Anlageportfolio übertragen, ohne zusätzliche Gebühren für den Geldeingang zu zahlen. - In Schweizer Franken gehandelte Instrumente
Sie können in Anlageinstrumente investieren, die in Schweizer Franken (CHF) gehandelt werden, selbst wenn es sich um ausländische Märkte handelt. Hier übernehmen sogenannte Market-Maker oder Emittenten den Währungswechsel. Da dies institutionelle Marktteilnehmer sind, erhalten sie günstigere Wechselkurse auf dem Interbankenmarkt – diese Ersparnis wird an Sie weitergegeben. - Netting und Pooling
Wenn Wertschriften nicht auf individuelle Depotkonten verteilt, sondern in einem zentralen Depot verwahrt werden, spricht man von Sammelverwahrung. Bei Vorsorgegeldern, wie in der Säule 3a, ist dies oft der Fall. Ihr Vermögensverwalter kann interne Verrechnungen vornehmen, wenn beispielsweise ein Kunde US-Dollar benötigt und ein anderer zur gleichen Zeit welche verkauft. Dadurch werden unnötige Handelsgeschäfte vermieden und die Wechselgebühren reduziert.
Wie gehen wir bei True Wealth mit dem Thema um?
Kosteneffizienz und Kostentransparenz haben bei uns seit jeher einen hohen Stellenwert. Deshalb achten wir bei unseren Anlagelösungen darauf, Wechselkosten so gering wie möglich zu halten und wenn möglich, ganz zu vermeiden. Dazu wenden wir die oben genannten Ansätze an.
Haben Sie schon überprüft, wie viel FX-Markup Ihre Bank bei Währungswechseln berechnet? Schreiben Sie mir eine E-Mail über Ihre Erfahrungen.
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