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Wie lege ich in der Schweiz Geld an?

23.11.2023
Felix Niederer

Mit Geld geht jeder Mensch anders um. Die einen sind gewissenhafte Sparer, andere geben es mit beiden Händen aus. Dazwischen tummeln sich alle möglichen Modelle. Eines allerdings haben die meisten gemeinsam: Über Geld spricht man in der Schweiz nicht gerne. Diskretion scheint nicht nur ein Merkmal der Banken, sondern auch der Bevölkerung zu sein.

Dabei wäre es manchmal wichtig, über Geld zu sprechen und sich zu fragen: «Wie lege ich in der Schweiz mein Geld an?» Etwa dann, wenn sich auf dem Lohn- oder Sparkonto ein ansehnlicher Betrag angesammelt hat.

Wohin mit dem Geld

Egal, ob man eher zu der Sorte Mensch gehört, die grosszügig mit seinem Budget umgeht, oder ob man jeden Rappen zur Seite legt. Früher oder später kommt bei den meisten Schweizern der Punkt, an dem die Frage des richtigen Anlegens relevant wird. Der Zeitpunkt ist dabei individuell: Beim Einstieg ins Berufsleben, wenn eine Erbschaft ansteht oder vielleicht auch erst bei der Pensionierung. Für alle potenziellen Anlegerinnen und Anleger stellt sich aber dieselbe Frage. Was sind die Alternativen? Gibt es überhaupt noch Möglichkeiten, heute sein Geld sinnvoll für sich arbeiten zu lassen?

Die nachfolgende Übersicht zeigt auf, welche Varianten es gibt – und welche Vor- und Nachteile damit verbunden sind.

Das Bankkonto

Jeder und jede hat mindestens eines und kann damit umgehen. Eine reale Verzinsung gibt es aber praktisch nie. Das Bankkonto ist für die meisten Schweizer neben dem Bargeld der Ort, an dem sie ihr Vermögen verwahren. Die Bank verspricht mit Anlagesicherheit, sofortigem Zugang zum Geld und einfacher Handhabung die perfekte Lösung für alle, die sich lieber nicht zu intensiv um finanzielle Angelegenheiten kümmern möchten. Einlagen sind jedoch dem Gegenparteienrisiko der Bank ausgesetzt, bei Schweizer Privatbanken sind die ersten 100’000 Franken über die Einlagensicherung geschützt. Bei Kantonalbanken wie der Basel-Landschaftlichen Kantonalbank (Depotbank von True Wealth) haftet der Staat unbeschränkt für die Verbindlichkeiten der Bank.

Auch wenn die Leitzinsen seit dem Frühjahr 2022 wieder gestiegen sind, haben Sparer das Nachsehen. Die Vergütungszinsen der Banken hinken denen der Zentralbanken weit hinterher und liegen unter der Inflationsrate. Das mag bis zu einer gewissen Vermögensgrenze verschmerzbar sein, befriedigend ist es aber nicht. Hinzu kommt, dass in der Nullzinsphase zusätzlich eingeführten Bankgebühren bislang hartnäckig beibehalten werden.

Eine Ausnahme bietet das Vorsorgekonto der dritten Säule. Hier sind die Zinsen etwas höher und als Anreiz können einbezahlte Beträge von den Steuern abgezogen werden. Allerdings dürfen normale Angestellte mit Anschluss an eine Pensionskasse aktuell maximal 7’056 Franken pro Jahr einbezahlen (für Selbstständige ohne Pensionskasse liegt der Wert höher). Die hohe Sicherheit sowie die Steuererleichterungen erkauft man sich aber mit Einschränkungen der Liquidität: Geld aus einem 3a-Konto erhält man erst bei der Pensionierung zurück. Ausnahmen bilden Fälle wie Auswanderung, Hauskauf oder Selbstständigkeit.

Kassenobligationen

Sie waren bis in die 1990er eines der beliebtesten Anlageinstrumente in der Schweiz. Kassenobligationen bieten einen Festzins über einen fix definierten Zeitraum von bis zu 10 Jahren. Während dieser Zeit ist das Geld gebunden und kann nicht bezogen werden. Kassenobligationen waren damals mit Zinssätzen von 4 bis 5 Prozent vergleichsweise attraktiv; mit dem starken Zinsrückgang in den 2010er Jahren haben sie an Attraktivität verloren. Inzwischen haben sich die Zinsen wieder leicht erholt, aber die produktspezifischen Einschränkungen bestehen weiterhin: Sie sind nicht handelbar, bei vorzeitiger Auflösung werden Strafgebühren fällig und bei Zahlungsunfähigkeit der Bank besteht ein Ausfallrisiko.

Selbst an der Börse handeln

Glauben Sie auch, dass Sie den richtigen Riecher für bestimmte Aktien haben? Oder sind Sie vielleicht Spezialist in einer Branche und sehen Trends, die die Masse der Anleger nicht erkennt? Fakt ist: Selbst an der Börse zu handeln ist verlockend und dank Internet und Smartphone viel einfacher geworden. Zahlreiche Finanzinstitute bieten Online-Trading an, über die Privatanleger handeln, Kurse abfragen und Finanznachrichten konsumieren können. Auch das Online-Trading hat natürlich seine Vor- und Nachteile.

  • Aufwändig: Die Arbeit liegt bei Ihnen. Für Anleger mit wenig Erfahrung kann das schnell in grossem zeitlichen Aufwand ausarten. Sie müssen selbst für ein Portfolio sorgen, sich um die Diversifikation kümmern, je nachdem auch ein Risikomodell erstellen. Und Ihr Portfolio laufend auf Kurs halten. Das kostet.
  • Risikoreich: Viele Anleger überschätzen sich selbst, kaufen oder verkaufen zu schlechten Zeitpunkten, handeln zu oft oder machen sonstige klassische Anlagefehler.
  • Liquidität: Falls Sie dringend Geld benötigen, haben Sie beim eigenständigen Anlegen natürlich mehr Kontrolle und können Wertpapiere schnell abstossen (müssen dies aber selbst erledigen).
  • Mindesteinlage: Online-Trading ist bereits mit kleinen Beiträgen möglich, wenn auch nur begrenzt sinnvoll.

Klassische Vermögensverwaltung

Eine Paradedisziplin des Privatbankings in der Schweiz: Die klassische Vermögensverwaltung. Wer sein Geld professionell verwalten will, mag hier nach einigen Vorbereitungs- und Beratungsgesprächen den richtigen Partner finden. Sobald der Vertrag unter Dach und Fach ist, müssen Sie als Kunde nicht mehr viel Zeit investieren.

Allerdings sind die Einstiegshürden hoch: Viele Banken akzeptieren nur Kunden von 100’000 Franken aufwärts, in vielen Fällen erst ab 500’000. Je tiefer der angelegte Betrag ist, desto höher sind im Verhältnis die Gebühren – was wiederum die Rendite schmälert. Ein weiterer Nachteil ist die fehlende Liquidität: Je nach eingegangenem Vertrag kann es Wochen oder Monate dauern, bis man Zugriff auf sein Geld hat. Und natürlich bestehen auch hier Risiken, denn die Vermögensverwalter kochen auch nur mit Wasser und investieren Ihr Vermögen an den Märkten.

Digitale Vermögensverwalter

Digitale Vermögensverwalter, in den Anfangsjahren häufig auch als Robo-Advisor bezeichnet, sind Anbieter wie True Wealth, die ihre Vermögensverwaltung webbasiert oder per Smartphone-App anbieten, wobei ein regelbasiertes System die Anlageentscheidungen trifft. Hinter dem System stehen jedoch Menschen, die bei Fragen über die gängigen Kommunikationskanäle gut erreichbar sind. Investiert wird in unserem Fall rein passiv. Das bedeutet: Kundengelder werden ausschliesslich in ETF (Exchange Traded Funds) angelegt, um die verschiedenen Märkte abzubilden. Die Rendite entsteht durch das gesamte Wachstum der investierten Märkte. Zugrunde liegt die Erkenntnis, dass selbst professionelle Anleger langfristig fast nie bessere Renditen erwirtschaften als der Markt. Will heissen: Es ist nicht nur sicherer, sondern auch effizienter, auf Indizes zu setzen als auf einzelne Aktien, Obligationen oder andere Einzeltitel. Die Wertschriften (ETF) werden bei einer Bank verwahrt und gelten als Sondervermögen, d.h. sie fallen bei einem Konkurs der Bank oder des Vermögensverwalters nicht in die Konkursmasse.

Als Kunde legen Sie lediglich die Leitplanken fest: Wir bestimmen mit Ihnen gemeinsam den optimalen Anlagemix Ihres Portfolios, den Rest übernehmen wir.

Auch hier gibt es eine Einstiegshürde, im Falle von True Wealth liegt der Mindestbetrag bei 8'500 Franken. Kunden profitieren aber von insgesamt tiefen Kosten, professionellem Risikomanagement und hoher Liquidität. Wir wollen, dass Sie Ihr Geld jederzeit innert weniger Tage beziehen können. Dasselbe gilt für die nahtlos integrierte Säule 3a und die Kinderkonti, mit denen bereits mit kleinen Beträgen – ab 1'000 Franken – ein breit diversifiziertes Portfolio aufgebaut werden kann.

Fazit 

Wer keinen Aufwand und kein Risiko will, liegt mit einem Bankkonto immer noch am besten. Er muss allerdings damit leben, dass sein Geld zwar mehrheitlich sicher ist, aber praktisch keinen Ertrag abwirft. Das Geld ist also nicht angelegt, sondern nur halbwegs sicher gebunkert. Die weltweite Finanzkrise von 2008 Jahren hat aber gezeigt, dass auch Banken nicht vor Gefahren gefeit sind.

Professionelle Vermögensverwaltung ist aufgrund ihrer Kosten und der aufzubringenden Anlagesumme für die meisten Anleger unattraktiv oder gar nicht zugänglich. Kommt hinzu, dass klassische, aktiv verwaltete Vermögensverwaltungsmandate ihre Renditeversprechungen nach Kosten in den seltensten Fällen halten können.

Als Alternative bieten sich Online-Vermögensverwalter an: Tiefe Kosten, indexnaher Anlageansatz, wenig Aufwand und volle Transparenz. Für den Anleger, der ein gewisses Mass an Marktrisiko tragen kann, ist dies eine sehr attraktive Lösung.

Disclaimer: Wir haben für den Inhalt dieses Artikels grosse Sorgfalt angewendet. Trotzdem können wir Fehler nicht ausschliessen. Die Gültigkeit des Inhalts beschränkt sich auf den Zeitpunkt der Veröffentlichung.

Über den Autor

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Felix Niederer

Gründer und CEO True Wealth. Nach seinem ETH-Abschluss als Physiker war Felix erst mehrere Jahre in der Schweizer Industrie und darauf vier Jahre bei einer grossen Rückversicherung im Portfoliomanagement und in der Risikomodellierung tätig.

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