#11 Was man über Benchmarks wissen muss
Benchmarks sind äusserst nützlich, um Anlageinstrumente zu beurteilen und Ihre eigene Portfolio-Rendite zu analysieren und zu vergleichen. Aber wie funktioniert ein Benchmark eigentlich?
Was ist ein Benchmark?
Ein Benchmark ist im Grunde genommen ein Korb von Anlageinstrumenten, meistens Aktien, die in einem bestimmten Markt gehandelt werden. Nehmen wir den Schweizer Aktienmarkt als Beispiel. Ein Benchmark weist jedem dieser Anlageinstrumente ein Gewicht zu, das in der Regel auf der Marktkapitalisierung des jeweiligen Unternehmens basiert. Dies sorgt dafür, dass grosse Unternehmen stärker im Benchmark vertreten sind, während kleinere Unternehmen weniger Einfluss haben. Es gibt verschiedene Arten von Benchmarks, aber alle haben eine theoretische Rendite, die durch einfaches Multiplizieren der Gewichtung mit den Preisveränderungen der enthaltenen Aktien berechnet wird. Je nach Art des Benchmarks werden auch Dividenden berücksichtigt.
Es gibt zwei Haupttypen von Benchmarks:
- Preis Benchmarks
- Totale Return Benchmarks
Bei einem Preis Benchmark werden Dividenden nicht berücksichtigt, im Gegensatz zu einem Total Return Benchmark, bei dem Dividenden oder bei Anleihen der Coupon (Zinsen) mit einberechnet werden. Die Wahl des richtigen Benchmark-Typs ist entscheidend, um eine sinnvolle Vergleichsbasis für Ihre Portfoliorendite zu haben. Wir empfehlen, den Total Return Benchmark zu verwenden, da er realistischere Ergebnisse liefert.
Warum ist Ihre Rendite manchmal besser und manchmal schlechter als der Benchmark?
Die Unterschiede zwischen Ihrer Portfoliorendite und der Rendite eines Benchmarks können auf mehrere Faktoren zurückzuführen sein. Erstens, Ihr Portfolio sollte hoffentlich gut diversifiziert sein. Das bedeutet, dass Sie nicht nur in eine Anlageklasse investiert sind, sondern in verschiedene. Selbst innerhalb einer Anlageklasse wie Aktien sollten Sie nicht nur auf eine Region, wie etwa Schweizer Aktien, setzen. Im Gegensatz dazu sind die meisten Benchmarks oder Indizes oft auf eine bestimmte Anlageklasse und Region beschränkt. Diese Unterschiede in der Diversifikation können erhebliche Auswirkungen auf die Rendite haben.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass Benchmarks oft nur theoretische Konstrukte sind. In der realen Welt fallen bei Investitionen immer Kosten an. Beim Kauf und Verkauf von Wertpapieren entstehen Handelsgebühren, Depotgebühren, Brokergebühren und in einigen Ländern auch Steuern wie die Quellensteuer auf Dividenden oder Stempelsteuern. Diese Kosten werden in Benchmarks nicht berücksichtigt, was zu Unterschieden in der realen Rendite führt.
Zusammengefasst, die Unterschiede zwischen Ihrem Portfolio und einem Benchmark resultieren aus den realen Kosten, die in Ihrem Portfolio anfallen, im Benchmark jedoch nicht berücksichtigt werden. Zudem sind Benchmarks oft auf eine Anlageklasse und Region beschränkt, während Ihr Portfolio hoffentlich diversifizierter ist.
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